Zwei Treiber der Abfallwirtschaft
Meinen Sie mit dem letzten Hauptsatz, dass Recycling ohne Quote nicht geht?
Nun, es gibt in der Abfallwirtschaft zwei Treiber: Den Umweltschutz und den Rohstoffwert. Letzteren reguliert der Marktpreis. Für Goldabfälle braucht niemand eine Recyclingquote. Das gilt auch für Schrott. Eine Quote ist immer dann notwendig, wenn es eben nicht von allein geht und daher ein Mindeststandard vorgegeben werden muss. Das heißt für die Zukunft: 65 % der Siedlungsabfälle müssen recycelt werden. Wenn es diese Vorgabe nicht gibt, wird es auch nicht passieren. Bei den meisten Abfällen – und das ist eine wirklich traurige Erkenntnis – deckt der Rohstoffwert nicht die gesamten Kosten, die vor und hinter dem Aufbereitungsprozess stehen. Sammlung, Sortierung, Recycling haben einen Nutzen, aber ökonomisch deckten sie oft den Aufwand nicht. Wir sollten es trotzdem tun, weil der Umweltnutzen für die Gesellschaft von hohem Wert ist und daher notwendig. Er ist schwer monetarisierbar. Deshalb brauchen wir Regulierungen wie Steuern, Vorgaben, Quoten, Pfandsysteme. Aber von allein würde das nicht funktionieren.