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Norwegen: Vorbildliche Abfallwirtschaft

Kommunale Abfallwirtschaftszentren in Norwegen vertrauen auf die Technologie von Komptech.

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Die beiden Kommunalbetriebe Øvre Romerike Avfallsselskap IKS und Agder Renovasjon IKS sind nur zwei von vielen öffentlichen Einrichtungen in Norwegen, die für Aufgaben im Bereich der Abfallaufbereitung bereits seit mehr als zehn Jahren Maschinen von Komptech einsetzen. Komptech Area Sales Manager Christian Kulmer hat die beiden besucht, um herauszufinden, warum die Maschinen und Technologien von Komptech gerade bei öffentlichen Betrieben so beliebt sind.

 

Abfallwirtschaft in Norwegen

Norwegen ist mit einer Fläche von 385.000 km² etwas größer als Deutschland. Die Bevölkerungsdichte ist mit ca. 17 Personen je km² gering. Im Bereich der Abfallwirtschaft – vor allem beim Recycling – ist Norwegen jedoch auf den vordersten Plätzen zu finden: Ein Maximum der wertvollen Rohstoffe wird recycelt. Was übrigbleibt, wird weitestgehend zur Wärme- und Stromerzeugung genutzt. Norwegen besteht aus 356 Kommunen. Aufgrund der geringen Bevölkerungsdichte ist es üblich, dass sich mehrere zu einem „interkommunalt selskap“, kurz IKS, zusammenschließen und gemeinsam ein Abfallwirtschaftszentrum betreiben. Typische Beispiele sind die von Christian Kulmer besuchten Betriebe Øvre Romerike Avfallsselskap IKS (ØRAS) und Agder Renovasjon IKS.

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Umfangreiche Dienstleistungen für die lokale Bevölkerung

Die Reise von Christian Kulmer begann in Mogreina nahe Oslo. Hier befindet sich das Abfallwirtschaftszentrum ØRAS. Die Anlage befindet sich im Besitz der Kommunen Ullensaker, Hurdal, Nannestad und Eidsvoll und ist für den Abfall von rund 82.000 Bewohnern verantwortlich. 1980 gegründet, war anfangs noch die Deponierung der verschiedenen häuslichen und betrieblichen Abfälle üblich. „In den 80er Jahren wurden hier rund 98 Prozent des Abfalls deponiert. Heute landen aufgrund unserer Recyclingaktivitäten und der thermischen Nutzung nur noch 2,5 Prozent auf der Deponie“, erklärt Geschäftsführer Trym Denvik stolz. Mit seinen rund 40 Mitarbeitern übernimmt er umfangreiche Dienstleistungen für die lokale Bevölkerung. Diese erstrecken sich mittlerweile von der Abfallsammlung, Abfallumschlag, Sortierung, Aufbereitung von Altholz bis hin zur Herstellung hochwertigen Komposts.

 

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„Die Nachfrage nach unserem Kompost ist sehr hoch. Das liegt unter anderem daran, dass er CO2-freundlich ist, während beim Torfabbau größere Mengen an CO2 emittieren“, erklärt Denvik und fügt hinzu: „Nie zuvor haben wir bereits im Februar so viel Kompost verkaufen können, wie in diesem Jahr – möglicher Weise eine Folge des Klimawandels.“ Als leidenschaftlicher Langläufer leidet er allerdings persönlich unter dem schneearmen Winter und den für Norwegen untypischen milden Temperaturen.

„Als kommunales Unternehmen im Abfallsektor tragen wir eine besondere Verantwortung gegenüber der Umwelt.”

Arild Snekkerhaugen

MULTISTAR L3: universell einsetzbar und energieeffizient

Für die Herstellung des Komposts werden Grünschnitt, Gärreste aus der nahegelegenen Vergärungsanlage in Oslo und Pferdemist miteinander vermischt. Nach Beendigung der Rottezeit wird der Kompost mit einer Multistar L3 von Komptech gesiebt. Es ist bereits die zweite Maschine dieser Baureihe, die bei Øvre zum Einsatz kommt. Seit 2009 vertrauen die Verantwortlichen auf Siebtechnik von Komptech und schätzen an der Multistar L3 vor allem die universelle Einsetzbarkeit dieser 3-Fraktionen-Sternsiebmaschine. Betriebsleiter Arild Snekkerhaugen ist von der L3 voll überzeugt: „Als kommunales Unternehmen im Abfallsektor tragen wir eine besondere Verantwortung gegenüber der Umwelt. Dementsprechend freuen wir uns über den energieeffizienten Antrieb der L3, die wir wie all unsere anderen Maschinen mit Bioöl betreiben. Die L3 kommt bei uns sowohl für Kompost als auch zur Siebung des Altholzes zum Einsatz. Es ist uns wichtig, dass wir mit nur einer Maschine in beiden Anwendungen die gewünschten Korngrößen erzeugen können.“

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Voll des Lobes sind Denvik und Snekkerhaugen für den lokalen Komptech-Vertriebspartner Magne Gitmark. „Gitmark hat uns in all den Jahren immer perfekt unterstützt und nie im Stich gelassen“, betont Arild Snekkerhaugen. Er erinnert sich an eine Episode, die schon zehn Jahre zurück liegt: „Wir hatten einen Defekt an unserer ersten L3, mussten aber die Arbeiten rasch zu Ende bringen. Gitmark besorgte uns umgehend das benötigte Ersatzteil, so dass wir innerhalb von weniger als 24 Stunden die Maschine wieder in Betrieb nehmen konnten. Das war beeindruckend, und so etwas vergisst man als Kunde nicht.“

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In sportlichen Händen: Agder Renovasjon IKS

Die zweite Station dieser Reise ist das Abfallwirtschaftszentrum Agder Renovasjon IKS in Arendal. Gegründet in 1985 von den drei Kommunen Arendal, Froland und Grimstad ist dieser Kommunalbetrieb für die Abfälle von rund 24.000 Haushalten zuständig. Geschäftsführer Kjetil Øygarden, ein ehemaliger Handballprofi, der in seiner Freizeit die Mannschaft des Erstligaklubs ØIF Arendal trainiert, managt in seinem beruflichen Alltag ein Team von rund 32 Mitarbeitern. Die zu bewältigenden Aufgaben sind vielschichtig. Sie reichen von Sammlung, Umschlag, Sortierung und Entsorgung von Abfällen bis hin zur Aufbereitung von Altholz und Kompostierung von Grünschnitt und häuslichen Bioabfällen. „Die Qualität der erzeugten Produkte – das betrifft vor allem den Kompost aber auch das aufbereitete Altholz – muss sich permanent erhöhen. Ansonsten bleibt man auf den erzeugten Produkten sitzen“, fasst Kjetil Øygarden die aktuellen Herausforderungen zusammen. Dabei nimmt die MULTISTAR L3 von Komptech eine zentrale Rolle ein. Die 2019 gelieferte Sternsiebmaschine überzeugt unter anderem durch ihre Vielseitigkeit. Sie könne zum Beispiel innerhalb kürzester Zeit mit zusätzlichen Windsichtern ausgestattet werden, erwähnt Geschäftsführer Øygarden.

Komptech – aus langjähriger Überzeugung

Vorarbeiter Jørgen Hurvedal machte bereits vor 15 Jahren erste Erfahrungen mit Komptech-Maschinen. Er erinnert sich: „Wir hatten früher eine Trommelsiebmaschine Typ Mustang im Einsatz. Danach folgte eine Multistar L2, und nun haben wir seit letztem Jahr die neue Multistar L3. Dazu kommt noch ein Crambo 5200, den wir sowohl zum Zerkleinern von Grünschnitt für die Kompostierung als auch für Altholz einsetzen.“ Angesprochen auf die Eigenschaften, die den Verantwortlichen bei Agder Renovasjon IKS an der L3 besonders gefallen, sind die Antworten ähnlich wie schon bei ØRAS: Die Siebmaschine ist leise, effizient, flexibel und universell im Einsatz sowie wartungsfreundlich. Nicht zuletzt überzeugen Durchsatzleistung und Energieverbrauch. Diese, besonders für Kommunalbetriebe wichtigen Attribute machen die Multistar L3 nahezu einzigartig am Markt. Vorarbeiter Hurvedal ergänzt noch einen konkreten Vorteil, der für Agder Renovasjon IKS eine hohe Relevanz besitzt: „Bei uns wird der Kompost im Freien behandelt und gelagert.

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Dadurch kann er zeitweise sehr feucht sein. Dank des von Komptech patentierten CLEANSTAR-Reinigungssystems bietet die L3 eine hervorragende Trennschärfe, die auch bei zunehmender Feuchte erhalten bleibt.“
Abschließend unternimmt Christian Kulmer noch einen Abstecher in die „Gjenbruksbutikk“, den unternehmenseigenen Second-Hand-Shop, auf den Geschäftsführer Øygarden besonders stolz ist. Hier werden ausrangierte, aber immer noch funktionstüchtige Alltagsgegenstände zum kleinen Preis verkauft. Damit entkommen diese der endgültigen Entsorgung und bereiten einem neuen Besitzer Freude. Eine weitere vorbildliche Form der Wiederverwertung.